Es muss hier einmal gesagt werden. Der ganz normale, bodenständige Mann bedarf keiner großen Ehrungen. Dass man ihm jedoch als Vater einen Ehrentag eingerichtet hat, nimmt er mit Freuden zur Kenntnis und verabredet sich mit anderen Vätern, um mit ihnen an diesem Tag zu feiern. Wenn ein Familienvater für ein paar Stunden auch noch auf Gleichgesinnte trifft, wo er sich verstanden fühlt, dann ist es allein schon ein besonderer Tag. Dann darf er ohne Bedenken noch ein Bier aus dem Kasten nehmen, um mit diesen Vätern anzustoßen.
Bei einer Umfrage erklärten 32 Prozent der Väter, sie wären gerne Mutter geworden, hätten aber mit großem Bedauern einsehen müssen, für diesen Wunsch nicht die biologischen Voraussetzungen mitzubringen. Unabhängig von dieser Umfrage waren nahezu zwei Drittel aller Männer auch der Überzeugung, eine Schwangerschaft sollte nicht nur den Frauen vorbehalten sein. So hoffen sie immer noch, dieses große Fehlverhalten der Evolution könne eines Tages korrigiert werden.
Viele Männer bejahen jedoch ihre Vaterschaft, stellen aber immer wieder mit großer Verwunderung fest, dass ihre Methoden, die Erziehung betreffend, in keiner Weise mit den Vorstellungen ihrer Kinder in Einklang zu bringen sind. Nur kurzfristig mag es tröstlich sein, im Bekanntenkreis zu erleben, dass ein Mann, der in seinem bisherigen Leben gut zurechtkam, als Vater aber jetzt nicht mehr wiederzuerkennen ist. Obwohl er versichert, sich schon während der Schwangerschaft ernsthaft auf die Rolle als Vater vorbereitet zu haben, sieht man im Verhalten seiner Kinder doch Mängel, die dann vermutlich auf fehlerhafte Erziehungsmaßnahmen zurückzuführen sind.
In ihrem Bestseller „Der verkannte Mann“ schreibt die anerkannte Psychologin Camilla von Quittenstein: „Haben Sie als Mann und Vater immer wieder dieses Bild vor Augen, wie es damals war. Diese enorme Lust und unbändige Freude, dieses Begehren und das aufrechte Bemühen, das zu ihrer Vaterschaft führte. Glauben Sie mir, mit dieser Freude und Ausdauer werden sie auch die Erziehung ihrer Kinder gut meistern.“
Mögen alle Väter heute einen gelungenen Feiertag erleben.
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