Ein richtiger Schriftsteller sollte sammeln und beobachten und anderen zuhören können und alles aufschreiben.
Schon beim Schreiben kann es sein, dass die Erzählung ihre eigene Entfaltung wünscht und dann – auf wunderbare Weise – sich selbst ein gutes Ende sucht.
Es gibt so viel zu berichten: Vom Guten wie vom Schlimmen, von der Zufriedenheit wie von der Verbitterung, vom Bedauern, wie die Menschen sind, und von der Freude, wie die Menschen sind.
Aber die richtigen Worte zu finden, die niemanden verletzen, Sätze zu bilden, die zum Weiterlesen verführen, das ist schwer. Wer sich scheut, der Fantasie einen großen Raum zu geben, und den Humor nur mit Ängstlichkeit gebraucht, sollte nicht schreiben, vor allen Dingen keine Geschichten.
Der Leser darf ruhig ein großes Herz haben und Verständnis für Übertreibungen und den erb-eigenen Humor des Verfassers. Er mag das Derbe mit dem Feinfühligen vermengen, und so wird – gut abgewogen – dem allzu Groben die Schärfe und dem Zarten die sentimentale Süße genommen.
Wer wirklich erzählen will, braucht seine Geschichten nicht immer zu beenden. Es genügt, wenn viele Leser sie mit ihrer Fantasie erfreut weiterführen und eine wundervolle Reise antreten. So werden sich alle am Ende dort wiederfinden, wo alles begonnen hat – beim Erzähler.
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