Seit geraumer Zeit hat Ganter ein ungutes Gefühl. Es hat sich ein Misstrauen seiner Frau gegenüber entwickelt, das er vorher so nie kannte. Dieses Unwohlsein bringt Ganter in Verbindung mit den Kursen, die Dorothee besucht, und bei denen in der Einladung steht: „Bitte bringen Sie eine Wolldecke mit.“
Wozu braucht seine Dorothee eine Wolldecke, wenn sie zu anderen Leuten geht? Und was machen die zusammen auf der Decke? Oder unter der Decke? Wie sang dieser Gunter Gabriel? „Komm unter meine Decke und dann mach es dir bequem.“ Achtete Ganter nicht immer darauf, dass es seine Dorothee behaglich hat? Hat er sie so vernachlässigt, dass sie jetzt unter dem Vorwand, einen Kurs zu besuchen, abends aus dem Haus geht und Männer trifft, bei denen sie es gemütlicher findet? Was mögen das für Typen sein, die nicht einmal eine eigene Decke haben? Oder hängt das immer noch mit dem heftigen Disput zusammen, der sich bei der Anschaffung der neuen Couch entwickelte, bei der Dorothee ihm unterstellte, kein Gespür für bequeme Sitzmöbel zu haben?
Das Klingeln des Telefons unterbricht Ganters sorgenvolle Gedanken. Es ist Dorothee. Aha, jetzt hat sie doch ein schlechtes Gewissen!
„Ich bin noch bei Bea, der Kurs ist ausgefallen. Ich habe ihr gerade erzählt, wie behaglich wir es doch zu Hause haben.“
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